Auf den Posters ist das Leben einer mittelalterlichen Stadt in seinen verschiedenen Facetten dargestellt. Die Stimmungen der Bilder – Morgen, Mittag, Abend, Nacht bzw. Frühling, Sommer, Herbst, Winter- wird von den begleitenden Texten aufgenommen.
In einem ersten Teil werden vier Geschichten erzählt, die die LeserInnen mit ins Bild hineinnehmen. Im zweiten Teil werden anhand von Bildausschnitten und zugehörenden Texten einzelne Themen angesprochen – von städtebaulichen Fragen über das Funktionieren des mittelalterlichen Marktes bis hin zu Krankheit und Tod. Bilder von Jörg Müller
Shortlist Schweizer Kinder- und Jugendmedienpreis 1995; Shortlist Deutscher Jugendbuchpreis 1996
Übersetzung: Une ville au moyen âge. Gründ Editions 1996
Pressestimmen
Vier Jahreszeiten, vier Bilderbogen: In "Auf der Gasse, hinter dem Ofen" inszeniert Jörg Müller mit unendlichem Detailwissen das Leben einer spätmittelalterlichen Stadt. Auch die beigefügten Erzähltexte von Anita Siegfried berichten darüber. War im Frühling der Bub "Hannes 1309" unser Vordenker auf dem Weg in die Stadt, so geraten wir im zweiten Bild mit der Glasertorchter "Lena 1321" mitten ins Jahrmarktgetümmel (...). Im Herbstbild spinnt "Berthe 1325" den Faden weiter. (...) Im Winterbild "Stefan 1349" ist das Glück dann gekommen und vorbei. Der Eindruck des Ganzen ist zwiespältig: Ein Buch? Eine Bildsequenz? Oder doch vier je in sich geschlossene, einzelne Bilderbogen? Im Gesamteindruck nicht ohne Schwermut, indessen voll verborgenen Lebens. Im Wie der Details meldet sich, Kindern vorzüglich entsprechend, Müllers unbezähmbares Interesse für das "Wie funktioniert es"? Virtuos die mehrperspektivische Inszenierung der Stadt, die Räume öffnet für ein Gewimmel von Informationen, winzigen Szenen. (...) Einleuchtend der Versuch, den statischen Bildtafeln einen dynamischen Verbindungstext beizufügen. Als Archäologin und Verfasserin temperamentvoller historischer Jugendromane ist Anita Siegfried im Grunde genommen prädestiniert als Koautorin des strengen Illustrators, der sich hier, mehr als in all seinen bisherigen Werken, jeden Zug in die Erzählfabel oder in die Utopie versagt. - NZZ. 20. 9. 1995
Vielleicht wüssten unsere heranwachsenden Staatsbürger ein wenig mehr über die Vergangenheit, wenn Geschichte so mitgeteilt und auch so vor Augen geführt würde wie in diesem Buch. (...) Auf den Bildern, von Jörg Müller in altmeisterlicher Manier gemalt und ausdrücklich weniger der Kunst als der Information gewidmet, wird uns eine bis in letzte Detail genau dargestellte mittelalterliche Stadt in vier Bildern gezeigt. (...) Jedes Bild zeichnet eine Jahreszeit nach, und zu jeder erfindet Anita Siegfried eine Geschichte um eine Hauptfigur herum: Hannes, Lena, Berthe und Stefan. Sie werden dringend gebraucht, um den pädagogischen Auftrag loszuwerden: die Stadt und ihre Welt zwischen 1309 und 1349 mit Leben zu füllen. (...) Auf diese vier Geschichten über die Geschichte folgt, nun kleiner gedruckt, aber wunderbar detailgenau illustriert, der Geschichtsunterricht: Er ist der eigentliche Schatz und für manche womöglich spannender als die Geschichten. Hier spürt man auch die Idee: Geschichte geduldig, präzise und bildkräftig darzustellen. - Die ZEIT, 5. 10. 1995
Ein Schau- und Leseerlebnis - nicht nur für Kinder! - Schweizer Illustrierte - Die Besten, 21. August 1995
Die Autorin Anita Siegfried hat aus jedem Bild eine Figur ausgewählt und stellt sie in den Mittelpunkt einer Erzählung. (...) "Auf der Gasse, hinter dem Ofen" ist ein gelungenes, leserfreundliches Werk für Heim und Schule, das zu intensivem Betrachten und Disksutieren einlädt. - Neue Luzerner Zeitung, 19. März 1996
Illustrator und Autorin gelingt es, den Leser für das Mittelalter zu interessieren und es ihm anschaulich nahezubringen (...) Das Mittelalter ist für Jugendliche nach der Lektüre von "Auf der Gasse, hinter dem Ofen" kein unbegreifbares und fernes Zeitalter mehr. - Frankfurter Allgemeine Zeitung, 11. November 1995
So ist ein neuartiges Buch-Bildwerk entstanden, das nicht nur wissbegierigen SchülerInnen Spass macht, sondern auch deren Eltern manch Interessantes verrät. - Wirtschaftswoche, 31. August 1995
Ein unterhaltsames und dabei informatives Lesevergnügen, bei dem Text und Bild in harmonischemDialog stehen. - Berliner Zeitung, 13. Oktober 1995
Das Begleitbuch mit Texten von Anita Siegfried versetzt den jugendlichen Leser in vier Schicksale dieser namenlosen Stadt und führen, pädagogisch unaufdringlich, Glanz und Elend, Gold und Pest, Marktpracht und "Schissgruobe" vor. - Badische Zeitung, März 1996